
Eine plötzlich auftauchende Nebelwand ist der Schrecken vieler Autofahrer. Die Sicht verschlechtert sich dramatisch und andere Autos verschwinden im Dunst. Doch keine Bange: Fahren bei Nebel kann man lernen.

Bevor du aufbrichst
Ganz egal wie gut du dein Auto beherrschst, du kannst das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer nicht voraussehen – erst recht nicht bei Nebel. Umso wichtiger ist es, dass du dich selbst sicher durch den trüben Dunst manövrieren kannst.
Zuallererst solltest du dich aber fragen, ob die Fahrt wirklich absolut notwendig ist. Das Sicherste bei Nebel ist es, gar nicht erst ins Auto zu steigen. Wenn du die Möglichkeit hast, verschiebe deine Tour oder den Termin. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sichdeine Fahrzeit aufgrund des Nebels verlängert. Lohnt es sich dann überhaupt, ausgerechnet jetzt aufzubrechen?
Wenn du dich doch dafür entscheidest, bei Dunst und Nebel ins Auto zu steigen, kommt es natürlich besonders auf eine optimale Beleuchtung an. Überprüfe deshalb vor der Fahrt, ob alle Scheinwerfer und Lampen funktionieren und sauber sind. Wenn du dich noch nicht ganz mit deinem Auto auskennst, solltest du dich spätestens jetzt mit allen Schaltern vertraut machen und wissen, wie und wo du welches Licht ein- und ausschalten musst, insbesondere die Nebelleuchten. Heute haben viele Fahrzeuge eine Beleuchtungsautomatik, die auf Dunkelheit reagiert, allerdings nicht unbedingt auf Nebel oder Dunst. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie du die Beleuchtung per Hand einstellst.
Deine Checkliste für Nebelfahrten
- Überprüfe vor dem Start die Funktionstüchtigkeit deine Scheinwerfer.
- Lerne, alle Beleuchtungen per Hand einzustellen.
- Schalte als erstes das Abblendlicht ein.
- Benutze die Nebelleuchte erst bei Sichtweiten unter 100 m.
- Vermeide, dass die Scheiben innen beschlagen.
- Achte auf deinen Tacho und fahre in gemäßigtem Tempo.
- Halte großen Sicherheitsabstand zum Vordermann.
- Vorsicht: Nebel kann sich schnell in Eis verwandeln.
Abblendlicht und Nebelleuchten richtig nutzen

Sobald du auf eine Nebelbank triffst, solltest du das Abblendlicht einschalten. Auch wenn die Versuchung groß ist, jetzt das Fernlicht zu benutzen, wäre das genau falsch. Denn der Nebel reflektiert das helle Fernlicht, so dass deine Sicht nicht besser wird, sondern sich noch verschlechtert. Außerdem besteht die Gefahr, dass du mit eingeschaltetem Fernlicht den Gegenverkehr blendest.
Noch ein häufiger Irrtum: Beim ersten Anzeichen von Nebel sofort die Nebelleuchten einschalten zu müssen. Da sie extrem hell sind, kannst du die Fahrer hinter dir stark blenden und im Zweifel gefährdst du andere Verkehrsteilnehmer, wenn du die Leuchten nicht sachgemäß benutzt.
Aktiviere die Nebelleuchte deshalb erst bei Sichtweiten unter 100 m. Als Faustregel gilt, dass du noch die Stoßstange deines Vordermanns sehen können. Erst wenn du diese nicht mehr erkennst, kannst du die Nebelleuchte einschalten. Ist dein Fahrzeug auch mit vorderen Nebelleuchten ausgestattet, gelten für die Nutzung dieselben Regeln. Lichtet sich der Nebel auch nur zeitweise, schalte deine Nebelbeleuchtung bitte sofort aus.
Bitte beachte außerdem: Die Nebelleuchten funktionieren nur, wenn du auch das Abblendlicht eingeschaltet hast.
Ablenkungen vermeiden und Abstände einhalten
Auch im Inneren deines Autos solltest du einige Dinge beachten. Nebel kann deine Scheiben zum Beschlagen bringen und Ihre Sicht noch weiter einschränken. Benutze daher deine Heck- und Frontscheibenheizung, um wieder klar zu sehen. Manchmal hilft es auch, die Fenster leicht zu öffnen – nicht nur, um das Beschlagen zu verhindern, sondern auch um die Umgebungsgeräusche wahrzunehmen. Dadurch kannst du außerdem hören, was um dich herum vorgeht und bist nicht nur von deiner behinderten Sicht abhängig. Aus demselben Grund raten wir dir auch, das Radio besser ausgeschaltet zu lassen.
Der Bremsweg spielt bei Nebel eine noch größere Rolle als sonst, da du häufiger mit plötzlichen Bremsmanövern der anderen rechnen musst. Widerstehe der Versuchung, nah zum Vordermann aufzufahren, um sich besser auf der Straße orientieren zu können – dieses Manöver kann gefährlich werden. Denn der Wagen vor dir kann ohne erkennbares Anzeichen abrupt bremsen und du riskierst einen Auffahrunfall. Genauso kannst du zu deiner eigenen Sicherheit lieber anhalten und überholen lassen, wenn dir ein Fahrzeug mit zu geringem Abstand folgt.
Behalte bei Nebel auch deine Tachoanzeige im Blick. Ohne den Bezug zur Umgebung geht schnell das Gefühl für die Geschwindigkeit verloren. Halte ein konstantes, gemäßigtes Tempo, das langsamer ist als normal, aber nicht gefährlich niedrig. Und bleibe aufmerksam, da auf deiner Strecke auch stehende Hindernisse, etwa die letzten Autos in einem Stau, auftauchen können.
Denke schließlich auch an die Temperaturen. Nebel und Dunst schlagen sich als Feuchtigkeit auf der Fahrbahnoberfläche nieder. Sinkt das Thermometer, kann sich diese Feuchtigkeit schnell in Eis verwandeln. Sei deshalb bei kaltem und nebligem Wetter besonders vorsichtig.
Verwandte Themen
-
2024/11/08Fahren bei starkem RegenMit Regenreifen sollte Ihnen so schnell auch bei heftigen Güssen nicht der Fahrspaß vergehen. Doch keine Frage: Regenfahrten können eine kleine Herausforderung sein. Mit unseren Tipps meistern Sie sie souverän.Mehr erfahren
-
2024/11/12Fahren bei Schnee & GlatteisSchlitten fahren, Schneemänner bauen, Schneeballschlachten machen: Die weißen Flocken wecken oft das Kind in uns. Als Erwachsene wissen wir aber auch um die Risiken – insbesondere, wenn wir bei diesen Witterungen am Steuer sitzen.Mehr erfahren
-
2024/11/11AquaplanningAquaplaning tritt auf, wenn sich Wasser vor Ihren Reifen schneller aufstaut als durch das Fahrzeuggewicht verdrängt wird.Mehr erfahren