Sie sind derzeit auf unserer German Website. Wir bieten Ihnen auch eine breite Palette von Produkten mit direktem Kundenservice in vielen Standorten weltweit.
All locations

Physikalische Kräfte bei Kurvenfahrten

So verhält sich das Auto in einer Kurve

In einem Reifen steckt mehr Ingenieurskunst, als man glaubt. Sicherheit, Verschleiß und Performance müssen bei der Konstruktion ebenso beachtet werden wie all die Kräfte, die während der Fahrt wirken. 


Uniroyal MS plus 77 on silver car driving in snow

Was versteht man unter Seitenführungskraft?

Eine wichtige dynamische Kraft bei einem Reifen ist die Seitenführungskraft. Wie der Name schon sagt, ist die Seitenführungskraft die Querkraft, die Ihr Reifen für jede Richtungsänderung aufbaut. Sonst würde die Zentrifugalkraft beim Abbiegen ungehindert einwirken und das Fahrzeug aus der Spur ausbrechen. Die Seitenführungskraft ist die Gegenkraft zur Zentrifugalkraft und ermöglicht Ihrem Reifen, auch während einer Kurvenfahrt Grip auf die Fahrbahn zu bringen.

In einer Kurve verformen sich die Reifen: Die Profilblöcke verwinden sich, wenn durch den eingeschlagenen Lenkwinkel an Vorder- und Hinterrädern genügend Querkräfte entstehen. Wirkt die Seitenführungskraft nach links, erzeugt das einen Reifenschlupf nach rechts.


Warum sollte dich das interessieren?

Deine Reifen sollten den Dynamiken gewachsen sein, die dein Fahrstil und dein Fahrtempo hervorrufen. Wenn du beispielsweise gern dein Auto bis in Grenzbereiche ausfährst, möchten wir dir hochwertige Premium-Reifen empfehlen. Diese sind am widerstandsfähigsten gegen Verschleiß und in der Lage, Kurven auch bei höheren Geschwindigkeiten zu meistern. Jeder Reifen hat übrigens einen Geschwindigkeitsindex, der anzeigt, für welche maximale Höchstgeschwindigkeit er entwickelt wurde.

Was beeinflusst die Seitenführungskraft?

  • Geschwindigkeit: Je schneller du fährst, desto größer ist die Seitenführungskraft. Deshalb ist es wichtig, dein Auto mit Reifen auszurüsten, die dem vom Fahrzeughersteller angegebenen Geschwindigkeitsindex entsprechen.
  • Gewicht: Je höher das Gewicht, desto größer die Seitenführungskraft. Überlade dein Fahrzeug daher nicht und verwende Reifen mit angemessener Belastbarkeit bzw. dem entsprechenden Load Index. Darüber kannst du dich näher in deinem Bordbuch oder der Bedienungsanleitung informieren.
  • Straßenzustand: Schlechtes Wetter beeinflusst die Seitenführungskräfte. Besonders bei Schnee und Eis können die Reifen beim Abbiegen ins Rutschen geraten, vor allem wenn du schnell fährst. Ganzjahres- und Winterreifen reduzieren dieses Risiko.
  • Reifenbreite und -größe sowie Reifendruck: Diese Faktoren hängen direkt mit der Reifenaufstandsfläche zusammen. Je größer die Aufstandsfläche, desto mehr Seitenführungskraft können die Reifen aufbauen.

Welche Reifen besitzen die beste Seitenführungskraft?

Niederquerschnittsreifen mit einer haftstarken Laufflächenmischung bieten die wohl beste Seitenführungskraft. Diesen Reifen wird oft gutes Ansprechverhalten attestiert, was sie ideal für leistungsstarke Fahrzeuge wie Sportwagen und Sportlimousinen macht. Das Reifenprofil verzahnt sich dabei besonders eng mit der Fahrbahn, speziell auch bei Kurvenfahrten mit hoher Geschwindigkeit.  


Wie durchfährt man eine Kurve am sichersten?

Je schneller du eine Kurve nimmst, desto stärker beanspruchst du deine Reifen. Steigerst du den Druck zu sehr, gerätst du ins Schleudern und verlierst die Kontrolle. Um eine Biegung solltest du außer mit reduzierter Geschwindigkeit so gleichmäßig wie möglich fahren. Um das zu erreichen, kannst du deine gefahrene Kreislinie leicht nach außen “begradigen” und dabei die volle Straßenbreite ausnutzen, so dass du den weitest möglichen Bogen fährst. In diesem Fall ist allerdings wichtig, dass du die Mittellinie nur überquerst, wenn das auch erlaubt ist und du den Gegenverkehr voll einsehen kannst.

Wenn du die Biegung erreichst, schaust du in den Rückspiegel und bremst bis auf eine sichere Geschwindigkeit ab. Solange deine Reifen noch geradeaus in Fahrtrichtung zeigen, schalte in einen niedrigeren Gang. So kannst du am Ausgang der Kurve wieder besser beschleunigen.

Lenke gefühlvoll in die Kurve ein und stelle deinen Fuß vorsichtig aufs Gas, sobald du den Scheitelpunkt passiert hast. Vermeide unter allen Umständen möglichst, in der Kurve zu bremsen. Deine Reifen müssen während einer Kurvendurchfahrt bereits mehrere Kräfte zugleich bewältigen. Wenn du jetzt bremst, kann das diese Kräfte aus dem Gleichgewicht bringen und dazu führen, dass du ins Schleudern gerätst.


Verwandte Themen